Ätherische Öle und Hydrolate selbst destillieren ist ein schönes Hobby. Wenn man jedoch Aromaöl und Pflanzenwasser von guter Qualität und mit optimaler Ausbeute herstellen möchte, genügt es nicht die Pflanzen einfach zu ernten und in die Destillationsanlage zu geben und zu destillieren. Die Ernte der Kräuter und Pflanzen (= diese werden Droge genannt) und das Destillieren (= Öldestillation) erfordert ein gewisses Maß an Grundwissen. Erst dann wird das Herstellen von ätherischem Öl und Hydrolat richtig Freude machen.
Es gibt in allen Supermärkten unzählige ätherische Öle und Hydrolate zu kaufen. Bei Spezialanbietern können Sie nahezu jede Pflanze als Duftöl und Pflanzenwasser kaufen. Warum soll man sich also die Mühe machen, ätherische Öle und Hydrolate selbst zu destillieren?
Wie funktioniert das nun mit dem Destillieren von ätherischen Ölen und Hydrolaten? Kann jeder Aromaöle und Duftwässer selbst herstellen? Was genau muss man beim Kräuter destillieren beachten?
Das Destillieren und Herstellen von Ölen und Hydrolaten ist in jedem Land rechtlich anders geregelt. Nehmen Sie zuerst mit Ihrem Zollamt Kontakt auf oder informieren Sie sich im Internet, welche Art von Destillen anmeldefrei erlaubt sind bzw. wofür einer Meldung notwendig ist.
Die Kräuter, Gewürze, Blüten usw. müssen zum optimalen Erntezeitpunkt, auch die Tageszeit ist entscheidend, abgeerntet werden, dieser ist je Pflanze unterschiedlich. Rosen werden für den höchsten Ölgehalt früh morgens geschnitten, Lavendel hingegen nach drei Tagen Sonnenschein um die Mittagszeit.
Die Pflanze muss sehr gut zerkleinert werden, ansonsten haben Sie nahezu keine Ölausbeute und lasches Hydrolat. Wichtig ist aber, dass Sie keinesfalls Pflanzenbrei erzeugen, der Dampf könnte dann die Pflanzen nicht durchdringen. Beispielsweise sollte man Lavendelblüten trocknen, bevor sie in die Destillationsanlage gegeben werden. Tipps hierzu finden Sie auch in den Rezepten für ätherische Öle und Hydrolate.
Wenn Sie eine Destille selber bauen oder eine professionelle Öldestille kaufen, achten Sie darauf, dass die Droge im Dampfraum liegt und nicht ausgekocht wird (siehe auch Tipps für den Kauf oder das Bauen einer Öldestille). Die Destillation selbst sollte rasch erfolgen, je länger Sie die Pflanzen der Hitze aussetzen, umso mehr Wirkstoffe werden zerstört. Als Auffanggefäß verwenden Sie z.B. eine Flasche mit engem Hals, so können Sie anschließend das Öl besser abtrennen. Achten Sie darauf, mit der Destillation rechtzeitig aufzuhören, damit es im Kessel zu keinem Anbrennen kommt. Hier können Sie sich eine Öldestillation mit der Destille Leonardo als Beispiel in Bildern ansehen.
Das ätherische Öl sollte ca. 14 Tage nach der Destillation abgezogen werden, in dieser Zeit finden noch Austauschprozesse zwischen dem Öl und Hydrolat statt, daher ist es wichtig vor dem Abziehen ein gewisse Zeit lang zu warten. Normalerweise schwimmt das Öl obenauf (einige Öl sind schwerer als Wasser), daher kann es leicht mit einer Spritze oder Pipette aufgesammelt werden. Schwere Öle wie Zimt oder Nelken befinden sich am Flaschenboden und können mit einer speziellen Absaugvorrichtung für schwere Öle abgezogen werden.
Destillen, Fläschchen, Seifenflocken, Bücher – alles was Sie brauchen um ätherisches Öl und Hydrolat selbst herzustellen.
Workshops und online-Kurse
Buch und Foren zur Öldestillation
Buch: Herstellung ätherischer Öle Foren – Ätherische Öle und Hydrolate herstellen